Ende Juni 2012 durfte ich zu Herrchen und Frauchen umziehen. Im neuen Zuhause erkundete ich erst einmal die ganze Wohnung und den Garten. Das war alles sehr aufregend und spannend. Nur die merkwürdigen Fellknäuel, namens Katzen, die mich auf Schritt und Tritt verfolgten und mich nicht aus den Augen ließen, waren mir die ersten Tage nicht ganz geheuer.
Aber ansonsten war alles ganz toll im neuen Zuhause. Anfangs vermisste ich zwar noch meine Mama und meine Geschwister, aber ich habe mich hier sehr schnell wohl gefühlt. Zudem war ich hier das alleinige Prinzesschen und Herrchen und Frauchen machten alles, damit ich glücklich und zufrieden war.
Nachdem ich eine Woche in meinem neuen Zuhause war, meinte meine Familie, es wäre Zeit für mich, in die Hundeschule zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, was das war. Aber es war bestimmt etwas, das Spaß machte, denn Herrchen und Frauchen machten immer Sachen mit mir, die mir Spaß machten.
Als wir in der Hundeschule ankamen, waren dort viele andere Hundekinder. Oh toll, dachte ich, endlich andere Hunde in meinem Alter mit denen ich toben konnte. Wir beschnüffelten uns alle gegensteitig und spielten ein bißchen. Doch auf einmal wurden wir von unseren Familien unterbrochen und mussten uns mit ihnen in einer Reihe aufstellen. Was soll das denn? Ich will spielen und nicht ruhig neben meinen Frauchen stehen. Auf einmal sollte ich auf Befehl so komische Sachen machen, wie Sitz. Hä? Warum soll ich mich hinsetzen? Ich will spielen! Irgendwie brachte mich mein Frauchen dazu, das ich Sitz machte und bekam dann dafür ein Leckerlie. Hey, das ist ja doch ein tolles Spiel. Ich mache das, was Frauchen sagt und werde mit was leckerem belohnt. Das macht auch Spaß. Zwischen den Übungen durften wir Hundekinder immer wieder gemeinsam spielen.
Die Hundeschule war beim ersten Mal für mich so anstrengend, das ich nach einer halben Stunde auf der Stelle einschlief. Ich konnte einfach nicht mehr. Während die anderen Hunde noch Übungen machen musste, schlummerte ich auf der Wiese vor mich hin und träumte davon, mit meiner Familie auf der Couch zu liegen.
Aber bei den darauffolgenden Hundeschulbesuchen hielt ich dann durch.
Die Mutter von meinem Frauchen wohnt bei uns mit ihm Haus. Sie hat drei kleine Hunde, die alle meine Babysitter waren, wenn mein Frauchen tagsüber zur Arbeit musste.
Als ich so ca. 4 Monate alt war, meinte mein Frauchen, das ich einen Spielkameraden bräuchte, der mir ebenbürtig ist. Sie schaute nach ausgewachsenen Dobermännern und verliebte sich in einen 3 Monate alten Entlebucher Sennenhundmix, der in Kroatien ausgesetzt aufgefunden wurde.
Mein Frauchen kontaktierte den zu vermittelnden Tierschutzverein und dann kam jemand zur Vorkontrolle zu uns. Der Verein wollte sehen, wohin der kleine Rüde kommen würde und ob bei uns alles in Ordnung ist. Wir zeigten uns alle von unserer besten Seite und so durfte einige Wochen später der kleine Lucky Luke bei uns einziehen
Wir erlebten einen wunderschönen Sommer. Ich liebe mein Rudel über alles und möchte nirgends woanders mehr leben. Meiner Familie geht es genauso so. Sie können sich ein Leben ohne mich oder Lucky gar nicht mehr vorstellen. Sie sagen immer, ohne mich wäre es ja total langweilig.
Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Mein erster Winter war sehr kalt, aber wunderschön. Die Abende genoß ich vor dem Kamin und wärmte mich. Im warmen Wasserbett machten wir Gruppenkuscheln ... das ist für mich das Schönste was es überhaupt gibt.